Chronik des Schützenvereins "Abensquell“

Chronik des Schützenvereins „Abensquell“

 

Der 18. Dezember 1926 ist das genaue Datum der Gründung des Schützenvereins in Abens. Insgesamt 15 Männer hoben den Verein damals aus der Taufe, wie dem ersten Schießbuch zu entnehmen ist. Zu dieser Zeit trug man noch den Namen "Schützenverein Abenstal" der sich in der Zwischenzeit aber in „Abensquell Schützen" änderte. Obwohl die Anfangsversuche des Schützensports in Abens bereits auf das Jahr 1866 sowie nochmals 1886 zurückgehen, war es doch erst 1926 soweit, dass man sich im Herbergslokal Weiß in Abens vereinsmäßig für den Schießsport organisierte.

Der legendäre Schneider-Vater Josef Eberwein war es, der sich 1926 als Hauptinitiator zur Wiederbelebung des Schützenvereins in Abens verantwortlich zeigte. Er wurde zum ersten Schützenmeister gewählt. Seine Amtszeit dauerte 25 Jahre, die durch die Kriegswirren unterbrochen wurde.

1951 wurde unter maßgeblicher Mithilfe von Rudi Reichart und Ludwig Hufnagl vom Auer Schützenverein der Schießbetrieb wieder aufgenommen.

Peter Eder trat die Nachfolge Eberweins an und bekleidete das Amt ebenfalls 25 Jahre.
Dabei wurden entscheidende Weichen geteilt.

Aufgrund Platzmangels in der Gaststube, quartierte man 1970 in den Saal des Gasthauses Weiß um, wo nun Schießstände geschaffen wurden. Als Folge erlebte der Verein einen deutlichen Aufschwung, was sich insbesondere in den steigenden Mitgliederzahlen widerspiegelte. Das kam gerade rechtzeitig zur Fahnenweihe 1971, die äußerst erfolgreich verlief.

Michael Grünwald trat dann 1976 das Erbe von Peter Eder an, der wie vorher bereits Josef Eberwein zum Ehrenschützenmeister ernannt wurde.

Bei der 50-Jahrfeier 1977 stand besonders Ehrenschützenmeister Josef Eberwein im Mittepunkt, der für seine Verdienste aus den Händen des damaligen Gauschützenmeisters Sepp Bauer die höchste Auszeichnung, die Ehrennadel des Deutschen und Bayerischen Sportschützenbundes in Gold, erhielt.

Als guter Schachzug erwies sich die Gründung der Jungschützenabteilung im Jahr 1979, der dem Verein abermals zu einem Boom verhalf. Das Amt des Jugendleisters übernahm Michael Bolzer.

Tief saß der Schmerz im Schützenverein, als man nach einem tragischen Verkehrsunfall von Josef Eberwein Ende 1981 ein Vierteljahr später auch dessen Nachfolger Peter Eder ins Grab blicken musste. Diese Schläge galt es erst zu verdauen.

Der große Durchbruch gelang den Abenser Schützen im Jahr 1983 bei der Marktmeisterschaft. Sie stellten sowohl den Mannschafts- als auch den Einzelmeister. Die Gegner waren der Schützenverein aus Au, Reichertshausen und Osseltshausen. Nachdem nämlich in den vergangen drei Jahren jeweils die Schützen aus Au die Meisterschaft für sich entscheiden konnten, legten diesmal die Abensquell-Schützen einen mächtigen Ehrgeiz und Siegeswillen an den Tag. Und dies nicht umsonst. Mit Stefan Weingartner, Jakob Weiß, Robert Brumer und Korbinian Stampfl schickten sie vier hervorragende Schützen an den Start. Dieses Quartett erreichte 501 Ringe und verwies Au (488 Ring) auf den zweiten Platz.

Im Jahr 1984/85 wurde Manfred Stampft von der Nachwuchsabteilung unter Führung von Jugendleiter Michael Bolzer beim Gaujugendkönigschießen I. Gaukönig, was den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte bedeutete. Am 24. 04. 1987 wurde Manfred Stampfl 3. bester Schütze bei den Bezirksmeisterschaften in Kötzing. Der Schützenmeister überreichte dafür eine Ehrung des Vereins.

Gauschützenmeister Sepp Bauer war angesichts dieser Ergebnisse denn auch voll des Lobes. Er könne nur erfreuliches über die Abensquell-Schützen sagen, war sein erster Kommentar. Vor allem der Erfolg von Manfred Stampfl komme nicht von ungefähr, sondern sei die Frucht reger Jugendarbeit in Abens. Bauer kündigte an, dass für den Gaujugendkönig noch eine Schützenkette angeschafft werde, die Manfred Stampf! dann als erster tragen dürfe. Jugendleiter Michael Bolzer wurde mit der Gauehrennadel ausgezeichnet.

Im Keller des neugebauten Gasthofes Weiß wurde dann 1986 eine Schießanlage nach dem damaligen neuesten Stand errichtet. Zu dieser Zeit zählte der Schützenverein insgesamt 85 Mitglieder, darunter mit den Jungschützinnen Gerlinde Bolzer und Silvia Aigner auch die ersten weiblichen Mitglieder.

Seit Jahren schon befasste sich die Vorstandschaft mit der Anschaffung einer Jugendschützenkette. Durch den Standneubau im Jahre 1985/86, der ein großes Loch in die Vereinskasse bohrte, wurde der Kauftermin immer wieder verschoben. Aber dann hatte sich plötzlich der Zimmerei- und Sägewerksbesitzer Johann Kürzinger bereit erklärt, eine Jugendsilberkette zu stiften. Bei der Schützenfeier am 30. 04. 1988 überreichte Johann Kürzinger die Kette dem Verein.

Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahl 1987 wollte der 1. Schützenmeister Michael Grünwald für sein Amt nicht mehr kandidieren. Als man ihn fragte warum und weshalb, meinte er: ,,11 Jahre seien genug und nun ist es an der Zeit das Zepter abzugeben. Neue Besen kehren wieder besser." Genau zu dieser Zeit, wo der Schützenverein den Tod des 2. Schützenmeisters Jakob Grünberger verkraften mußte.

Diese beiden waren es, die vor elf Jahren mit ihrer Vorstandschaft einer schweren Zeit entgegen gingen. Zum einen war es die 50-Jahr-Feier, die 1 Jahr nach ihrer Amtsübernahme bevorstand. Zum anderen waren sie beim Schützenmeisteramt des Gaues Hallertau völlig unbekannt und im eigenen Verein neu und unerfahren. Am Anfang ging es ja, da hatte man noch die Väter des Vereins bis zum 20. Dezember 1981, da starb plötzlich der 1. Ehrenschützenmeister Josef Eberwein. Drei Monate später verstarb ebenfalls plötzlich am 28. März 1982 der 2. Ehrenschützenmeister Peter Eder. Am 27. September 1983 verstarb dann der 3. schlaue Kopf des Vereins, Ehrenmitglied Josef Aigner. Schützenmeister Grünwald hatte wirklich keine schönen Aufgaben, wenn man sich vorstellt, diesen drei so kurz hintereinander verstorbenen Lehrvätern" am offenen Grabe zu stehen und Dankesworte zu sprechen.

Michael Grünwald wurde gebeten, sich wenigstens noch für eine Wahlperiode zur Verfügung zu stellen, bis sich der neue 2. Schützenmeister in sein Amt eingearbeitet hat. Grünwald stellte sich aus diesen Gründen ein letztes mal zur Wahl zur Verfügung. Er wurde mit großer Mehrheit zum I. Schützenmeister gewählt. 2. Schützenmeister wurde Anton Kuffer.

Bei der Jahreshauptversammlung mit Neuwahl 1990 mußte somit ein neuer 1. Schützenmeister gesucht werden. Der bisherige Schützenmeister schlug den bisher 2. Schützenmeister Anton Kuffer als seinen Nachfolger vor. Dieser wurde mit großer Mehrheit gewählt. Anton Kuffer lehnte jedoch die Wahl ab. Wahleiter Wernthaler legte daraufhin eine 30minütige Pause ein, in der Anton Kuffer unter anderem durch den alten Schützenmeister bearbeitet wurde. Nach dieser Pause verkündete der Wahlleiter: "Wir haben einen neuen Schützenmeister und der heißt Anton Kuffer. Nun ist der Verein wieder in guten und erfahrenen Händen." Zum 2. Schützenmeister wurde Josef Aigner gewählt. Die Wahl der weiteren Vorstandsmitglieder lief reibungslos ab.

Jugendleiter Michael Bolzer gibt 1996 nach fast 20jähriger Amtszeit seinen Posten an Josef Zellner jun. ab.

Große Sorge bereitete dem Schützenmeister Anton Kuffer 1998 das Vereinslokal, das wieder einmal geschlossen wurde. Immer wenn ein Pächterwechsel stattfindet, dies ist schon zum 4. Mal der Fall, steht der Verein auf der Straße. Die Gastwirtschaft ist seit 10. September 93 an die Schloßbrauerei Au verpachtet. Diese Ungewißheit macht dem Schützenverein sehr zu schaffen. In der Vorstandssitzung am 30.6.1998 war das von der Pfarrgemeinde geplante Pfarrheim in Abens Thema, wozu auch die Markträte Zellner und Wernthaler zur Sitzung eingeladen waren. Es würde sich anbieten, wenn der Schützenverein durch Baubeteiligung seine Schießstände in die Kellerräume dieses Pfarrheimes verlegen könnte. Die Verhandlungen mit der Gemeinde und mit der Kirche halten jedoch noch bis heute an.

 

Im Jahre 2001 Georg Eberwein

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